Norvin Leineweber
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Bildersturm 2017
Norvin Leineweber: In seinem Raum, St. Helena Boinn


Norvin Leineweber – In seinem Raum

Dialograum ›Kreuzung an St. Helena‹
Bornheimerstr. 130
53119 Bonn






Seit 20 Jahren beschäftige ich mich mit den Kippmomenten zwischen sakraler und profaner Raumerfahrung. Konkreter Ausgangspunkt für diese Idee sind zum einen die Reliefs meiner Serie Konspekte, in denen ein tragender grundlegender Raum durch kommentierende Raumelemente ergänzt wird. Zum anderen ist es die Rauminstallation Undurchsichtige Zustände des rein Durchsichtigen, in der ein Übergang vom konkret dinglichen Raum in einen erlebten, perspektivischen Tiefenraum geschaffen wird. Diese sukzessive Raumverwandlung, für die sowohl Altarräume als auch Wohnräume den Hintergrund stellten, möchte ich nun innerhalb des Reliefs unter Einbeziehung des umgehenden Raumes realisieren.  Zugleich Nachbild eines Kultraumes und Freilegung des Raumgrundes, lässt die Andeutung eines Tiefenraumes, ergänzt durch einige bühnenartige Raumkompartimente mit einem losen Bezug zur Liturgie, offen, ob der Raum gerade erst eingerichtet oder aber aufgelöst wird. In der Ambivalenz von gedeutetem und ungedeutetem Raum spiegelt sich gewissermaßen die Ambivalenz des Bildersturmes, der einerseits den reichhaltigen liturgischen Raumbezug zerstört, diesen Verlust aber andererseits durch die Reduktion auf das Wesentliche zu einer Klärung führt.   Der Kirchenraum von St. Helena bietet dafür den idealen Rahmen, da er abgesehen von einer zentralen Altarmensa nur noch Spuren seiner ehemaligen Nutzung aufweist: Ein geistiger Raum, der daher immer wieder neu gefüllt und erfunden werden kann. Der mehrdeutige Titel „In seinem Raum“ verweist zudem auf die Frage nach der Urheberschaft des Raums.















Eine Ausstellung im Rahmen des Projektes Bildersturm:











   
Bild
   Norvin Leineweber
   Dialograum St. Helena / IN SEINEM RAUM (Heft V von VII)
   Herausgeber: Evangelisches Forum Bonn, 2018
   Katholisches Bildungswerk Bonn, 2018                                                   
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© 500 Jahre Reformation - Bildersturm


Download: Einladungskarte

 500 Jahre Reformation
    
Bildersturm


 Ein Kunstprojekt im Frühjahr 2017












www.bildersturm2017.de






  • Sven Bergelt - you are (not) the only one

  • Edgar Guzmanruiz - Algebra II

  • Wjm Kok - White Cube

  • Alice Musiol - 12 qm
 
  • Norvin Leineweber – In seinem Raum
 
  • Johanna Reich - Der Blick auf die Welt

















Eröffnung    
Mittwoch, den 26. April 2017, um 19.00 Uhr
Im Rahmen der Ausstellung In seinem Raum von Norvin Leineweber

Ort       
Dialograum ›Kreuzung an St. Helena‹
Bornheimerstr. 130
53119 Bonn

Begrüßung    
Mirjam Siebenlist, stellvertr. Leiterin des Kulturamts der Stadt Bonn

Einführung
Dr. Johannes Sabel, Leiter Katholisches Bildungswerk Bonn
Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Kuratorin des Kunstprojekts

Musik      
Improvisationen, Gratkowski–Denhoff–Phillipp–Fischer–Quartett

Veranstalter    
Evangelisches Forum, Katholisches Bildungswerk, Kunstmuseum Bonn, LVR-LandesMuseum Bonn

Gemeinden    
Ev. Lukaskirchengemeinde, Ev. Lutherkirchen-gemeinde, Ev. Trinitatiskirchengemeinde, Kath. Pfarrei St. Petrus, Kath. Pfarreiengemeinschaft Bonn-Melbtal




Das Projekt
Im Jahr des Reformationsjubiläums gehen evangelische und katholische Gemeinden in Bonn, Katholisches Bildungswerk Bonn und Evangelisches Forum in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn und dem LVR Museum Bonn der Bedeutung des „Bildersturms“ für unsere heutigen „Bilder“ von Gesellschaft, Kirche, Kultur – und uns selbst nach: Das religions- und kulturgeschichtlich bedeutsame Ereignis des Bildersturms in der Reformation ist dabei historischer Hintergrund – für eine Reihe in mehrfacher Hinsicht hochaktueller Fragen: Wie verhalten wir uns angesichts des „Sturms der Bilder“, der tagtäglich über uns hinwegfegt – im Fernsehen, im Internet, auf Smartphones, in Werbung, Zeitung, etc.? Was bedeutet die Flut der Bilder für unsere Weltwahrnehmung? Ist durch die Inflation der Bilder alles relativ, austauschbar, beliebig geworden? Hat sich der Sturm der Bilder in einem Sturm auf die Bilder, in ihrer Entwertung, niedergeschlagen? Welche Rolle kann dies für die Bilder von uns selbst, von unseren Institutionen, unserer Gesellschaft, unserer Kirche spielen? Liegt im „Bildersturm“ die Kraft zu einer „neuen“ Ideologiekritik, zu einer Kritik an den neuen Mythen, die uns umgeben, vielleicht sogar bestimmen? Und sind die Bilder von der Gemeinde, ihren Funktionsweisen und Zuständig-keiten kritikwürdig?

Sechs bildende Künstler/innen nähern sich dem Thema „Bildersturm“ mit Werken, die sie jeweils für eine der sechs beteiligten (evangelischen und katholischen) Kirchen in Bonn und in Auseinandersetzung mit ihnen entwickelt haben: Alice Musiol, Edgar Guzmanruiz, Johanna Reich, Norvin Leineweber, Sven Bergelt und Wjm Kok. Die Ergebnisse konkretisieren sich in Veranstaltungen – Künstlergesprächen, Vorträgen, Podiums-gesprächen, Workshops –, die im Zeitraum des Projektes besucht werden können. Darüber hinaus bietet das Kunstmuseum Bonn in der Projektphase eine besondere Führung an: einen Parcours durch die ständige Ausstellung unter dem Aspekt des Themas „Bildersturm“. Im Kirchenpavillon am Kaiserplatz stellt eine kleine Ausstellung Beispiele von Karikaturen zum ‚Bildersturm’ der Reformationszeit und heute vor. Das LVR-Museum beteiligt sich mit einer Reihe von Veranstaltungen an dem Projekt, u.a. mit einem Vortrag des Philosophen Hannes Böhringer über Bilder, die aus der Sprache kommen, und einer Lesung aus Luthers Privatbriefen.

„Nach dem Sturm“ In dieser zentralen Veranstaltungsreihe zum Kunstprojekt gehen Theologen, Philosophen, Psychologen, Biologen und Vertreter weiterer Disziplinen der Frage nach, was nach der Überwindung und Zerstörung überkommener Bild- und Vorstellungswelten auf die grundlegenden Fragen des Menschen heute noch zu antworten ist. Durch den reformatorischen Bildersturm auf religiöse Bildwelten, die Entmythologisierung von Herrschafts-, Ordnungs- und Sinnstiftungsmustern durch die Aufklärung sowie die Befreiung des Menschen aus seiner „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ durch die autonome Vernunft sind Sinn und Orientierung nicht mehr einfach zu haben. Und selbst die bürgerlichen Programme und Idealbilder der Moderne – von der Macht der Vernunft, der Stärke des Subjekts, dem Optimismus des Fortschritts – sind im 20. und 21. Jahrhundert immer fraglicher geworden.  Begreifen wir diesen „Ent-Täuschungs“-Prozess nicht als Verfallsgeschichte, sondern als Weg des kritischen Denkens, das vor keinem „Fundament“ halt macht, um schließlich der Wahrheit doch auf die Spur zu kommen, so ist es in der jetzigen, so unübersichtlich wirkenden Gesellschafts- und Denksituation spannender – und wichtiger – denn je, danach zu fragen, was denn heute wesentliche Erkenntnis und Antworten auf vier grundlegende Fragen des Menschen sind: An vier Abenden gehen je zwei Gesprächspartner den vier kantischen Fragen nach aus der jeweiligen fachlichen und persönlichen Perspektive: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Immer dabei ist ein theologischer Gesprächspartner, der in die Diskussion mit einem Vertreter einer anderen Wissenschaft geht. Je spannungsreicher, umso besser.


















Künstlergespräch
Dienstag, den 23.05.2017, um 19.00 Uhr
Künstlergespräch mit Norvin Leineweber
in der Ausstellung



Ort       
Dialograum ›Kreuzung an St. Helena‹
Bornheimerstr. 130
53119 Bonn





































































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