Wandobjekt | Wuerfel, 1995

»Beim Würfel 5/95 aus der Marler Sammlung scheinen
zwei Würfelkompartimente dem Betrachter regelrecht
entgegen zu wachsen. […] Das Verblüffende ist bei diesem
Beispiel, dass Leineweber das Verhältnis von Fluchtpunkt
und Perspektive umkehrt: der Fluchtpunkt ist nicht mehr
in der Arbeit selbst zu verorten, sondern löst sich vom Objekt
und liegt in seinem Umraum, also im Raum des Betrachters.
Sehpunkt des Auges und Fluchtpunkt sind damit identisch.
So ist der Betrachter unmittelbar in die perspektivische Kon-
struktion des Objektes mit eingebunden, da die Sehstrahlen-
konstruktion de facto im Auge des Betrachters endet.«
Hella Nocke-Schrepper